Wir gratulieren der erfolgreichen Schriftstellerin und Drehbuchautorin, die 1940 in Berlin geboren wurde. Sie lebt seit den 70er Jahren zeitweise und seit 2008 ständig in Neu Meteln bei Schwerin. Als Autorin und als Mensch beschäftigt sie sich in ihren Erzälungen, Sachbüchern und Filmen mit gesellschaftlichem Zusammenhalt, dem Umgang mit der eigenen Biographie und dem Bewahren von Integrität angesichts von Diktatur, erschütterten familiären Beziehungen, Altern und menschenwürdigem Leben und Sterben. Ihre Haltung ist dabei stets von einem politisch wachen Humanismus geprägt, der uns in der gegenwärtigen Zeit wichtiger denn je scheint.
Wie sehr viele Akteur:innen des Literaturbetriebs waren wir überrascht, als Helga Schubert 2020 als Teilnehmerin zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen wurde und den renommierten Bachmannpreis mit ihrem Text Vom Aufstehen gewann. In diesem Text über eine Mutter und ihre Tochter und parallel über den Alltag mit zu pflegendem Lebensgefährten verarbeitet und verdichtet die Autorin ihre privaten wie beruflichen Erfahrungen. Eine der Stärken ihres Schreibens liegt in dieser Verwandlung individueller Erfahrungen und Erinnerungen in eine besondere und dabei zugängliche Form autobiographischer Literatur.
Ihre Arbeit ist in den letzten Jahren aus der lokalen, aber wichtigen Arbeit in Neu Meteln am Veranstaltungsformat Bilderwechsel mit ihrem Mann, dem Maler Johannes Helm, ins Zentrum des deutschen Literaturbetriebs gerückt, und mit ihren Lesungen und dem Fim Sonntagskind ist sie eine Botschafterin für das Literaturland Mecklenburg-Vorpommern.
