Briefe an die Familien zu Hause, Erzählungen oder auch Gedichte – aus Anlass des Literaturfrühlings stellen Autor:innen mit und ohne Migrationsgeschichte ihre Texte vor. Sie erzählen von ihren Erfahrungen in Mecklenburg- Vorpommern, von ihrer Flucht, von Hoffnungen und Wünschen. Gelesen werden Texte, die während zweier Schreibworkshops des Projekts „Gefundene Briefe – letters found“ in Greifswald entstanden sind.
Eine der Autor:innen ist Lesia G. Sie stammt aus der Ukraine. In ihrem Text „Der Brief an den Urenkel“ wendet sie sich an ihren Urenkel. Sie erklärt ihm mit einer Geschichte, warum er so weit entfernt von der Heimat seiner Eltern geboren wurde, erzählt ihm vom Leben in der Ukraine und dem Beginn des Krieges.„Du wurdest gestern geboren. Mir sind die Tränen in die Augen gekommen, als ich das Video von deinen Eltern gesehen habe. Du hast so süß an Mamas Brust geschlafen. Sei dein Leben auch so süß. Zwischen uns liegen tausende Kilometer und der Ozean. Ich werde dich nie umarmen können. Aber das ist nicht so wichtig. Eines Tages liest du diese Geschichte und wirst verstehen …“
Eine andere Autorin, Charlotte R., greift das Gefühl der Fremde auf und schreibt über ihr ganz persönliches Fremdsein in ihrer Heimat. „Ich fühle mich fremd, wo ich gehe und stehe, ist da dieses Gefühl. Ich bin so anders, immer ein Alien … Menschen hier fühlen sich nicht mit ihrem Land verbunden, beschweren sich, sehen nur das Schlechte.“
Geleitet wurden die Workshops von Hassan Altiziny und Tobias Reußwig.
Kontakt:
Greifswalder Literaturfrühling
Ort: St. Spiritus | Greifswald
Datum: 29.04.2025
Beginn: 19:00
Eintritt: frei
Die Lesung findet im Rahmen des interkulturellen Schreibprojektes „Gefundene Briefe - letters found“ statt und wird organisiert vom LiteraturRat MV.
Ermöglicht wird das Projekt durch Fördergelder der Deutschen Postcode Lotterie sowie des Ministeriums für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten MV.
Kontakt:
Friedrich Brockmann, Projektleitung „Gefundene Briefe – letters found“
Literaturrat M-V
Wismarsche Str. 29
18057 Rostock
Tel.: +49 174 945 09 29
E-Mail: friedrich.brockmann(at)literaturrat-mv.de