Am 16. Mai verstarb im Alter von 67 Jahren der Autor Reinhard Wosniak, dessen Werke die literarische Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns unverkennbar geprägt haben.
Der 1953 geborene Schriftsteller wuchs in bäuerlichen Verhältnissen auf, absolvierte ein Studium der Schiffstechnik und promovierte anschließend auf dem Fachgebiet Hydraulik. In seiner Freizeit schrieb Wosniak Lieder und war außerdem Mitglied in einer Band. Nachdem Wosniak in einem Ingenieurbüro für Landtechnik tätig war, arbeitete er in der Wendezeit für mehrere Zeitungen sowie für den Rundfunk, wozu auch das Verfassen von Kulturrezensionen und Feuilletons zählt.
Von 1993 bis 2013 arbeitete Wosniak für die kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommerns, veröffentlichte nebenbei diverse schriftstellerische Werke, darnter seinen Erstromen Stichilo (1989), Sie saß in der Kirche und rauchte (1995) sowie zahlreiche Essays und Feuilletons. 2013 erschien Felonie - der erste Roman seiner Trilogie Die Villa; darauf folgte im Jahr 2018 Die Kinder des Mondes (Band 2) und Die Nacht der Ameisen (Band 3) im Jahr 2020.
In seinen Romanen verarbeitete Wosniak die Geschichte Deutschlands, angefangen bei den zwei Weltkrigen bis hin zum Konflikt zwischen Ost und West, der auch heutzutage noch nicht vollständig abgebaut ist. Auch autoboigraphische Spuren lassen sich in den Romanen finden.
Reinhard Wosniak war verheiratet und hat eine Tochter. Er lebte am Schweriner See und schrieb seine beiden letzten Romane, obwohl er zu der Zeit bereits schwer erkrankt war.